Big Brother oder Big Shit?
Trash kann toll sein. Auch im TV. Selbst für Cineasten, die sonst eine Homo Faber Verfilmung vorziehen würden, kann nach einem gefühlten 36-Stunden-Tag Stumpfsinn auf der Mattscheibe eine kurzweilige Erlösung sein. Unser Geist braucht Pausen. Pausen, in denen die Synapsen vom ständigen Jagdfieber nach Erfolg und Bestätigung wieder etwas abkühlen können. Da darfs auch mal etwas deftiger zugehen und gern auch mal maßvoll anspruchslos. Wenn wir dann allerdings bei unserem spätabendlichen Pilgern durchs Programm statt der erhofften Befreiung von unserer Alltagspein aus Versehen bei Promi Big Brother landen, passiert was Erstaunliches: Unseren letzten noch arbeitswilligen Gehirnzellen wird hier ein nihilistisches Spektakel geboten, das selbst geübteste Fremdschämer zum äußersten Anschlag bringt.