Plädoyer für ein krummes Ding.
Samsung knickt ein. Schon ein Weilchen. Und das ist in diesem Fall wörtlich gemeint. LG, Medion, Sony, Philips, Hisense, Haier – auch diese Premiumhersteller schrieben Fernsehgeschichte, als sie 2014 ihren geradlinigen Erfolgspfad verliessen: TV-Geräte in Full-HD und Ultra-HD-Auflösung mit gewölbten Displays, das hatte die Welt so noch nicht gesehen. Mittlerweile bietet der Markt eine beeindruckende Fülle an Modellen des Typs Curved-, Flexible- und Bendable-TV mit konkav gekrümmten Paneln, bei denen wir ganz schön Augen machen!
Alles, nur kein Knick in der Optik.
Was unlängst noch als OLED-Fernseher Revolution anzettelte, musste sich dank der rasanten Weiterentwicklung unseres Erlebnisplaneten kurz darauf von Curved und Co. den Rang ablaufen lassen. Und schon nimmt auf der IFA 2015 wieder ein neues Fernsehfremdwort Form an: 4K. Während die OLED-Variante bis heute mit bis zu 25.000 Euro als beinahe unbezahlbares Kronjuwel gehandelt wird, drängten bald schon erschwinglichere LED-Fernseher in der Curved-Version nach. Was sie versprachen, sollte dem Funfaktor Fernsehen einen ganz neuen Anstrich geben. Noch plastischer durch Rundumsicht, im Ansatz so wie es einst Planetarien und das 180-Grad-Kino im Phantasialand vorgemacht haben. Der objektiven Berichterstattung halber soll hier allerdings nicht verschwiegen werden, dass dieser Mehrwert nur dann wirklich zündet, wenn man mittig und im optimal errechneten Abstand allein vorm kurvigen Flatscreen sitzt.
Sesam, wölbe dich!
Diese Flachbildfernseher sind nicht nur platzsparend und schick im Showroom – ein Knopfdruck genügt und sie verändern mal eben ihre Form. So fühlt sich Science Fiction an, liebe Barbapapa-Fans von einst. Nur, dass wir diesmal selbst bestimmen können, wann und wie die Verwandlung stattfinden soll. Jetzt, so verheißen uns die Flimmerkisten neuester Generation, liegt es in unserer Hand, das Heimkino dank eines verbesserten Raumgefühls, noch höherer Tiefenschärfe und stärkerer Kontraste aufzumotzen. Wir überholen jetzt mal auf der Hightech-Autobahn, wechseln zur Beschleunigung auf die Spaßspur ganz vorne und schauen mal rein, was es da ganz aktuell noch so Abgefahrenes gibt.
IFA 2015 – die Erde bebt erneut und spuckt 4K aus.
Den ganz findigen Elektronikfreaks unter uns ist sicher nicht entgangen, dass die alphanumerische Losung „4K“ schon länger Geräusche auf dem Markt erzeugt. Die IFA ist und bleibt allerdings der Seismograph unter den Fernmeldern, wenn es dann auch wirklich zur Sache geht. Und da dröhnte die Werbetrommel gerade wieder ganz aktuell und besonders laut für die nächste Generation Fernsehen. 4K raunt es aus den Hallen: noch schärfer, noch mehr Farbtiefe, noch kontrastreicher als ein Full-HD-Fernseher. Ach ja – und je hochauflösender das Bild, desto näher dürfen wir ran ans Display und damit rein ins Vergnügen. Und übrigens: 4K ist natürlich auch erhältlich als OLED-Variante, nach wie vor führend im Preisranking. Wir resümieren:
Der letzte Schrei.
√ 4K in 6 Worten: viermal so groß, viermal so scharf
√ Genauer gesagt: UHD-TVs lösen mit superscharfen 3840 × 2160 Pixeln auf (vierfache Full-HD-Auflösung)
√ Rechnet von Fernsehinhalten bis Blu-ray alles auf 4K Auflösung hoch
√ Verkürzter Sichtabstand zum Gerät ermöglicht noch intensiveres Erleben
√ Netflix und Amazon bieten bereits 4K-Filme an, weitere …
√ Streaming-Dienste wie Maxdome, Apple, Watchever etc. werden wohl folgen
√ Dank UHD erstmals auch mit passiven Brillen 3D in voller Auflösung
√ SmartTV plus zahlreiche Features & Funktionen
√ Ab 1.000 Euro zwar teuer, aber nicht unbezahlbar
„Sesam, wölbe dich!“ – Da hast du uns aber zum lachen gebracht. Tolle Abwandlung!
Aber reicht das normale Full-HD nicht völlig aus? Merken die Augen überhaupt einen großen Unterschied? Naja, wir werden uns wohl keinen Curved-TV zulegen.
Beste Grüße aus Amsterdam, von Tom und Paula.
Da habt Ihr recht, Ihr beiden aus Amsterdam. Aber wie wir wissen, möchte der Mensch nach dem Volksmund ja offenbar getäuscht werden und sagt ungern nein zur Illusion.
Da schaute ich gerade den Tatort auf meinem „normalen“ Fernsehen… Der wäre bestimmt nicht spannender gewesen, hätte ich einen Curved-TV. Dennoch ein toller und informativer Beitrag, zuvor habe ich mich noch gar nicht mit dem Thema auseinander gesetzt.
Gutes Nächtle, Sophie
Stimmt, das Programm wird mit einem Curved nicht besser oder schlechter! Ich muss allerdings gestehen, dass ich bei meinem letzten Besuch im Media Markt vor einem aktuellen 4K Modell stand und mir das Fernsehbild um irritierende Längen schärfer erschien als die Wirklichkeit um mich herum. Fast schon zu viel des Guten …