Staubsaugerroboter

James Bond am Boden.

Statistiken zur Kalorienverbrennung beim Hausputz dürfen jetzt auf Knopfdruck zu den Akten gelegt werden. Das gilt zumindest im Bereich der Bodenreinigung. Denn hier sind seit geraumer Zeit futuristische Robotersauger im Einsatz, die auf den ersten Blick nach einer Undercover Mission im Geheimdienst Ihrer Majestät aussehen. Sie arbeiten fast geräuschlos, sie verfolgen ihr Ziel eigenständig und sie nehmen es effektiv mit dem schmutzigen Geschäft auf. Roboterstaubsauger scannen dazu ihr Umfeld bis zu 67 mal pro Minute vollautomatisch ab und bewegen sich komplett führerlos durch die galaktischen Weiten sämtlicher Gemächer. Insofern schon mal ganz klar Daumen hoch für diese putzige Hochleistungstechnologie in Ufo-Optik.

Unbemannte Raumfahrt 2.0.

Zwischen 30 und 40 Zentimeter im Durchmesser liegen einem hier zu Füßen, und zwar mit einem klar definierten Auftrag: Im Über-All einen sauberen Eindruck zu hinterlassen. Dabei folgen sie modellübergreifend ein und demselben Prinzip: Egal ob sie als iRobot, Dirt Devil, Kärcher, Samsung, Vileda, Vorwerk oder LG den Boden von Staub und Schmutz befreien – sie alle sind mit einem Auffangbehälter ausgestattet, der über mehr Volumen verfügt als ihnen das Auge bei ihrer flachen Bauform zutraut. Das bringt sie weit, bevorzugt auf freier Fläche mit bis zu vier mittelgroßen Zimmern. Danach heißt es erstmal: zurück an die Ladestation.

Heinzelmännchen auf Marsmission – ein teurer Spaß.

Nur konsequent, dass in einer Zeit der Paketauslieferung durch Drohnen, der digitalen Vollversorgung am Handgelenk dank iWatch und der virtuellen Haussteuerung über Smart Home vor allem unser Schmutz gern künstlicher Intelligenz überlassen wird. Wie so oft im Leben hat Fortschritt allerdings auch seinen Preis. Im Falle eines Staubsaugerroboters, der seinen Namen auch wert ist, können die Anschaffungskosten mal locker zwischen 90 und 1.500 Euro rangieren. Je mehr man für diese Reinigungssonde der dritten Art hinblättert, desto mehr wird man für sein Geld wohl auch erwarten dürfen. Dazu gehört in der Luxusvariante auch die Ausstattung mit Timer-Funktion. Sinnvoll, wenn Sie sich da draußen gemütlich ein  Feierabendbierchen gönnen möchten, während Ihre Böden zur programmierten Zeit wie von Geisterhand aufpoliert werden sollen. Heinzelmännchen auf Mindestlohn gibt’s halt nicht. Wie gesagt. Es sei denn, Sie wischen selbst nochmal nach.

7 Sinne und ein Akku.

Infrarotsensoren und Kameras dienen dem Hightechhelfer wie ein integriertes Navigationsmodul bei der Raumpflege. In mehr oder weniger kreisenden Bewegungen fährt dieser automatisch bis zu viermal den Boden ab und erkennt dabei Möbel, Wände, Treppen und andere Hindernisse. Was nicht heißt, dass er diese nicht anfährt oder auch schon mal in einem herumliegenden Kabel strandet. Während seines Einsatzes scannt der Robotersauger aber nicht nur seinen Weg. Im höheren Preissegment erkennt er auch den Unterschied zwischen Teppich, Laminat oder Fliese und stellt seine in der Regel gegenläufig rotierenden Bürsten entsprechend darauf ein. Je nach IQ des schlauen Helfers verlässt ein besonders begabtes Exemplar bei starker Verschmutzung erst dann die zu reinigende Stelle, wenn dort der Dreck auch wirklich weg ist. Das runde Wunderwerk zieht dabei auf Akku seine Bahnen. Kabel und damit verbundene Reichweiten waren also gestern. Ein besonders nettes Gimmick: Nach getaner Arbeit kehrt ein Staubsauger-Roboter gut abgerichtet zu seiner Ladestation zurück und tankt auf. Von allein. Versteht sich.

Ganz ohne kritische Töne geht es nicht.

Alles, was auf Akku läuft, sollte dies möglichst lange tun. Das heißt, wer beim Kauf an der Beratung oder falschen Ecke spart, hat nachher einen Saugroboter, der vielleicht schon nach ein paar Runden schlapp macht. Und wer holt sich wohl die Zukunft ins Haus, damit sich diese schon beim ersten Einsatz als kurzatmig erweist und im Minutentakt nach der Tankstation japst?! Fragen Sie also am besten nach einem Gerät, das länger am Stück durchhält und idealerweise nicht ewig für ein Aufladen braucht. Eins noch: Auch wenn einem die Logik bereits sagt, dass ein runder Sauger allein schon wegen seiner Bauform buchstäblich an Grenzen „eckt“, sei an dieser Stelle nochmal auf dieses unsaubere Dilemma hingewiesen.

3 Dislikes für den Robotersauger, ansonsten 007:

  Ziemlich gefräßig beim Akkuverbrauch
  Macht je nach Ausführung einen Bogen um schwer zugängliches Areal
  Ganz schön teuer im Vergleich zu herkömmlichen Staubsaugern

Ein Gedanke zu „Staubsaugerroboter

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