Nachtflugverbot ist nix für die unbemannte US-Luftfahrtindustrie, so wie’s aussieht. Gehört jetzt auch nicht unbedingt zu den vordersten Eilerlassen im frisch gekürten Trumpland. Die Rede ist von hunderten illuminierter Quadrocopter, die uns vergangenes Wochenende ferngesteuerte Sternstunden am Houstoner Himmel des Super Bowl bescherten. Wenn auch nicht live, angeblich wegen der unvorhersehbaren Wettersituation. Bevor die New England Patriots ihren historischen Sieg gegen die Atlanta Falcons einfuhren, war’s da drüben also ein bisschen Gaga am Firmament. Musikalisch untermalt von gleichnamiger Poplady boten in der berühmten Halbzeitpause unzählige Drohnen im Formationsflug den Eindruck eines planetarischen Freilichtspektakels. Vielleicht nicht schlecht, dass die Drohnenarmada in diesem Fall eine vorab aufgezeichnete Illusion war – gelten Stadiongroßereignisse wegen der allgemein sich verschärfenden Gefahrenlage ja seit geraumer Zeit als willkommene Angriffsfläche. Bedauerlich genug.
Neueste Seilschaften des Himmelsboten.
„Alles Gute kommt von oben“ reloaded: Die nächste Generation Postbote könnte ein Fluggerät sein. Genauer gesagt eine Paketdrohne. Eine Vision, die nicht nur der Handelsgigant Amazon seit Jahren schon auf dem Schirm hat. Vor allem Google folgt seither diesem Lockruf mit der Entwicklung des hightechgesteuerten Miniaturfliegers, der schon lange dem flugbegeisterten Hobbyvolk den modernen Lenkdrachen ersetzt. Auch die Deutsche Post vermeldete vor knapp einem Jahr erste Testerfolge mit Paketdrohnen. Auslieferung nicht mehr am langen Arm, sondern am langen Seil. Ist mal was! Ob es bei Nichtgefallen der Ware auch eine Retourlieferung durch die Lüfte gibt, ist nicht übermittelt. Aber schön zu wissen, dass dem Flugkörper in Erprobung selbst bei Belieferung einer Alm auf 1200 Metern Höhe die Luft nicht zu dünn wurde. An dieser Stelle mögen unsere irdischen Postboten für ihre futuristische Ablöse vielleicht einen kurzen Moment dankbar sein. Die ebenerdige Aushändigung von Brief und Paket möchte man dann aber doch gern weiter mit Stimme und Gesicht.
Auf Kollisionskurs.
Mal schauen, ob die Vision wahr wird und wir Ottonormalen eines Tages wirklich in Berührung kommen mit diesen vermeintlichen Megacoptern auf beschriebener Mission. Hauptsache die Tuchfühlung findet nicht in der Luft statt. Aus gutem Grund fürchten Flugsportler blindgängige Drohnen, die sich in ihre Gleit- oder Fallschirme schrauben. Auch möchte man keine Bilder im Kopf bei der Vorstellung, dass sich eine Drohne ins Triebwerk eines startenden oder landenden Jumbojets bohrt. Wissend, was bereits ein einzelner Vogel an diesem Ort Verheerendes anrichten kann. Mir persönlich wäre es da schon lieber, die Placebo-Piloten am Steuerknüppel begnügten sich mit der Überfliegung ihres eigenen Grundstücks oder gemeinnützigen Modellflugplatzes. Dann wären wir wenigstens EINE Gefahr aus heiterem Himmel los! Finde es eigentlich nicht verkehrt, hier und da im Alltagsleben noch ein bisschen Herr der Lage zu sein.
Ein Gedanke zu „Drohnen“
„Dann wären wir wenigstens EINE Gefahr aus heiterem Himmel los! Finde es eigentlich nicht verkehrt, hier und da im Alltagsleben noch ein bisschen Herr der Lage zu sein.“ – So wahr, Stefanie. Wenn nur mehr Menschen diese Denkweise hätten.
Tom und Paula aus Amsterdam.
„Dann wären wir wenigstens EINE Gefahr aus heiterem Himmel los! Finde es eigentlich nicht verkehrt, hier und da im Alltagsleben noch ein bisschen Herr der Lage zu sein.“ – So wahr, Stefanie. Wenn nur mehr Menschen diese Denkweise hätten.
Tom und Paula aus Amsterdam.