Mobiler Hühnerstall

Oh, wie schön ist Bullerbü.

Liebe Städter, Ihr braucht einen Garten. Oder wo wollt Ihr Gundel, Röschen und die anderen auf die Weide lassen? Wir gedenken uns doch schließlich beim künftigen Frühstücksei autark zu machen vom Sechserpack im Supermarkt. Erst recht in Zeiten von Dioxin und Fipronil Skandalen. Zugegeben ist die Realität einer Mietwohnung in den meisten Fällen ein hartnäckiges Hindernis, sein grünes Farmer-Gen ungebremst auszuleben. Ich rolle hier jetzt trotzdem mal für die Privilegierten unter uns landliebend ein bisschen Rasen aus und stelle Ihnen eine ganz besonders charmante Interpretation von Haus & Hof vor.

Auf das Huhn gekommen.

Bauernregel Nummer eins: Artgerecht gehaltene Hühner legen ganzjährig nahezu jeden Tag ein Ei. Bauernregel Nummer zwei: Liebevoll gehaltene Hühner geben Ihnen mehr als das zurück: nämlich zusätzlich ein gutes und ökologisch reines Gewissen. Was läge also näher, als selbst auf das Huhn zu kommen? Wenn Sie mir allerdings eines versprechen: Sie machen sich als Hobbylandwirt vorher ausreichend schlau. Mit einem mobilen Hühnerstall in den eigenen vier Zäunen liegt es nämlich ganz allein in Ihrer Hand, wie happy Ihre Hühner sind. Und das bei verhältnismäßig einfacher Versuchsanordnung, zumindest was die heimische Außenstallung betrifft.

„Berta, das Ei ist hart!“

Damit es hier übrigens wegen des Frühstückseis erst gar nicht zu Loriotschem Gezänk kommt, raten wir ganz am Rande zu einem vollautomatischen Eierkocher. Aber so weit sind wir ja noch nicht. Also zurück zur eigentlichen Hardware, dem Hühnerstall als Grundausstattung für Ihre kleine Farm. Wenn Sie also den Entschluss fassen sollten, mit überschaubarem Aufwand zum Kleinagrarier zu werden, empfiehlt sich für den Einstieg ein feines Häuschen für drei gefiederte Bewohner. Vor allem eines, in dem für ausreichend Beleuchtung und Belüftung gesorgt ist. Wichtig für den Wohlfühlfaktor, aber auch für die Legeleistung. Zu einem glücklichen Hühnerleben gehört allerdings nicht nur ein geräumiger und wassergeschützter Innenraum mit möglichst kuscheligen Legenestern. Wer die Kleinfarmerei mit Herz und Verstand betreiben will, der bietet seinen Schützlingen auch die Möglichkeit zur Wanderwirtschaft. Heißt freie Bewegung auf wechselnder Rasenfläche. Da kräht im wahren Leben nämlich sehr wohl der Hahn nach.

Ohne Futterneid zur Hackordnung:

√ Weil sich auch ein Huhn zuhause fühlen möchte und Bio-Hühner besser leben
√ Weil sich ein glückliches Huhn ganzjährig frische Luft und Auslauf wünscht:

   Maßgabe für Bio-Bauern ist die Haltung von maximal sechs Hennen pro
   Quadratmeter Stallfläche plus jeweils 4 qm Auslauf pro Huhn
√ Weil ein Huhn unter freiem Himmel ein natürlich gestärktes Immunsystem hat
√ Weil dem lieben Federvieh so stets frisches Grünfutter zugänglich ist
√ Weil bei Wechselweide die Grasnarbe nicht leidet

√ Weil Bio-Hühner gesünder und natürlicher leben dürfen – ohne gekürzte
   Schnäbel und Gelenkschäden wie bei der konventionellen Haltung
√ Weil mehr Freiland-Bio-Ei nicht geht und Antibiotika tabu sind


Ei verbibbsch – das nenn‘ ich mal eine transparente Erzeugung, liebe Leute!

 

4 Gedanken zu „Mobiler Hühnerstall

  1. „Oh, wie schön ist Bullerbü“, da habe ich direkt Lust auf diesen Artikel bekommen. Das hat mich doch glatt ein paar Jahre zurückgeworfen.
    Würde ich nicht mitten in der Großstadt leben, wäre dies eine wunderbare Anschaffung für mich! …naja, vielleicht im nächsten Leben 🙂
    Einen schönen Abend noch, Sophie

    • Das Gute ist ja, man muss gar nicht aufs nächste Leben warten, liebe Sophie! Denn bekanntlich ist es nie zu spät aufs Land zu ziehen – oder wenigstens an den nervenschonenden Stadtrand. Wenn man ein bisschen mobil ist, bleiben einem Kultur, Partys und Highlife auf Abruf ja trotzdem erhalten … :-))

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